China ist zu Recht stolz auf dieses Projekt, dem eine fantastische Zukunft vorausgesagt wird. Einfach, weil es zuvor noch niemandem gelungen ist, ähnliche Ziele zu erreichen. Die Tiefe des Moho-Horizonts variiert an Land zwischen 20 und 90 km, auf dem Meeresschelf beträgt sie jedoch nur 5–10 km. Andererseits ist die Steuerung eines riesigen Bohrstrangs durch die Wassersäule eine äußerst komplexe Ingenieursaufgabe. Daher ist dieses Projekt weitgehend experimenteller Natur und dient der Erprobung neuer Technologien. Die Hauptschwierigkeit solcher Bohrungen besteht darin, dass sich Zusammensetzung und Verhalten der Gesteine in großen Tiefen dramatisch verändern. Der Druck kann dort 10.000 Atmosphären übersteigen und die Temperatur 700 °C erreichen. Dadurch werden einige Mineralien gepresst und verhärten, während andere im Gegenteil schmelzen und zähflüssig werden. Wie man einen Bohrer durch eine solche „Vinaigrette“ bewegt, ist noch nicht wirklich bekannt, und es müssen weiterhin Proben entnommen werden. Gleichzeitig wird die gesamte Ausrüstung enormen Belastungen ausgesetzt sein, ganz zu schweigen von den vielfältigen Schwierigkeiten, mit denen die Seeleute darüber konfrontiert werden.
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